Lesen im digitalen Zeitalter
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Manche Experten sprechen bereits vom Ende des gedruckten Buches. Doch so weit ist es noch nicht. Diskussionen über die Zukunft des Buches gibt es jedoch auch auf der Buchmesse in Frankfurt.
Noch kaufen die Deutschen ihre Bücher am liebsten in der Buchhandlung, doch fast jeder siebte bestellt schon im Internet. Außerdem ist das E-Book ein Konkurrent für die gedruckten Bücher. Und immer mehr Autoren veröffentlichen ihre Texte online ohne Verlag: Self-Publishing und Crowdfunding, bei dem sich Autoren ihre Projekte von Lesern im Internet finanzieren lassen, sind die Zauberworte.
In den USA werden bereits große Umsätze mit den Online-Büchern erzielt. Ob Deutschland den gleichen Weg nehmen wird, wie einige Experten meinen, wird man erst in ein paar Jahren wissen. Bisher liegt der Umsatzanteil von E-Books am Buchmarkt in Deutschland nur bei ein bis zwei Prozent. Auch die Lesegeräte, die in den letzten Jahren den Markt erobert haben, haben noch nicht zu einer Revolution im Leseverhalten der Deutschen geführt.
Auch auf der Frankfurter Buchmesse 2012 ist die Digitalisierung der Bücherwelt ein wichtiges Thema. Denn nicht nur Schriftsteller sind dort eingeladen. Es gibt auch Diskussionen über die Zukunft des Buches und es finden Veranstaltungen für jede Art des Vertriebs statt. Durch die digitale Revolution muss zum Beispiel auch über Fragen wie Buchpreisbindung und Urheberrecht diskutiert werden.
Alexander Skipis vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist allerdings optimistisch, dass der Buchhandel den Herausforderungen gewachsen sein wird. Jeder einzelne Buchhändler habe mehr potentielle Fähigkeiten als Amazon, sagt er. Es müsse nur eine Kundenbindung mit Hilfe eines eigenen Online-Shops betrieben werden. Dann könnten viele Kleine gegen die Giganten bestehen.
Glossar
digital – hier: elektronisch
Experte/Expertin, der/die – jemand, der sich in einem besonderen Bereich gut auskennt
Messe, die – hier: eine Veranstaltung von Firmen, um Produkte vorzustellen
E-Book, das – ein Buch, das nur in → digitaler Form existiert
Verlag, der – eine Firma, die Bücher herausgibt
Self-Publishing, das (Englisch) – die Tatsache, dass ein Autor seine Texte selbst herausgibt
Zauberwort, das – hier: ein Schlagwort; ein Motto
einen Umsatz erzielen – eine bestimmte Summe einnehmen
den Markt erobern – viel verkauft werden
Revolution, die – hier: eine Neuerung; eine Änderung
Vertrieb, der – Handel und Verkauf von Waren
Buchpreisbindung, die – die Tatsache, dass alle Buchhandlungen Bücher zum selben Preis verkaufen müssen
Urheberrecht, das – hier: ein Gesetz, das die Texte von Autoren schützen soll
Börsenverein des Deutschen Buchhandels – ein Verein, der die Interessen von Verlagen und Buchhandlungen vertritt
den Herausforderung gewachsen sein – hier: keine Probleme mit neuen Anforderungen haben
potentiell – möglich
Amazon – Name eines Online-Geschäfts
Kundenbindung, die – eine Maßnahme, damit Kunden wieder in einem Geschäft einkaufen
gegen etwas/jemanden bestehen – sich gegen etwas/jemanden durchsetzen
etwas betreiben – etwas ausüben
Fragen zum Text
1. Was ist richtig?
a) Die Deutschen kaufen ihre Bücher am liebsten im Buchladen.
b) 70% der Deutschen kaufen ihre Bücher im Internet.
c) Jeder siebte Deutsche hat schon einmal ein Buch im Internet veröffentlicht.
2. Was ist nicht richtig?
a) Es gibt seit einigen Jahren neue Lesegeräte in Deutschland zu kaufen.
b) Neue Lesegeräte haben das Leseverhalten der Deutschen verändert.
c) E-Books werden in Deutschland kaum gelesen.
3. Auch auf der Frankfurter Buchmesse ist die Digitalisierung von Büchern ein Thema, weil …
a) Schriftsteller in Zukunft ihre Bücher durch Crowdfunding finanzieren sollen.
b) Deutschland den gleichen Weg wie die USA nehmen soll.
c) sich durch sie der Büchermarkt verändert hat.
4. Wie heißt der Satz in der direkten Rede? „Es müsse Kundenbindung betrieben werden, sagt er.“
a) Er sagt: „Es müsste Kundenbindung betrieben werden.“
b) Er sagt: „Es muss Kundenbindung betrieben werden.“
c) Er sagt: „Es musste Kundenbindung betrieben werden.“
5. Welche Form im Konjunktiv I ist richtig? „Der Buchhandel … gegen Amazon gewinnen, sagt er.“
a) könnte
b) konnte
c) könne
Arbeitsauftrag
Diskutiert über die Vor- und Nachteile von gedrucktem Buch und E-Book. Welche Buchform bevorzugt ihr?
Autoren: Jochen Kürten/Stephanie Schmaus
Redaktion: Shirin Kasraeian
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