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Europa kommt: Bachelor- und Masterstudiengänge auf dem Vormarsch
Die Gründe: Warum neue Studienabschlüsse?
Was zeichnet die neuen Studiengänge aus?
Aktueller Stand der Umstellung
Die Unternehmer: Was denken sie?
Bis 2010 sollen die international üblichen Abschlüsse "Bachelor" und "Master" auch in Deutschland an die Stelle der bisherigen Diplome, Magisterabschlüsse und teilweise der Staatsexamina treten. Der Umstellungsprozess kommt immer stärker in Gang, aber wie in allen Übergangssituationen herrscht zunächst einmal Unübersichtlichkeit. Die wichtigsten Infos zu den neuen Abschlüssen und zur aktuellen Diskussion haben wir in unserem Thema des Monats zusammengestellt.
Die Gründe: Warum neue Studienabschlüsse?
Am 19. Juni 1999 kamen in Bologna Bildungsminister aus 29 europäischen Staaten zusammen. Unter der Überschrift "Der Europäische Hochschulraum" unterzeichneten sie ein Abkommen über die Einführung international anerkannter und vergleichbarer Studienabschlüsse in ihren Ländern. Als vorrangige Ziele nannten sie dabei u.a.:
- Die "Einführung eines Systems leicht verständlicher und vergleichbarer Abschlüsse" zur Sicherung arbeitsmarktrelevanter Qualifikationen und internationaler Wettbewerbsfähigkeit.
- Ein gestuftes Studiensystem mit aufeinander aufbauenden Abschlüssen (undergraduate und graduate), wobei der erste Studienabschnitt mindestens drei Jahre dauern und die Voraussetzung für den zweiten bilden soll.
- Die "Einführung eines Leistungspunktesystems" – eine unmittelbare Erfolgskontrolle, eine flexiblere Studiengestaltung, Mobilität und Transparenz über den Fortgang des Studiums bei den Studierenden und den Hochschulen.
- Eine generelle Förderung der Mobilität der Studierenden durch erleichterten Zugang zu Studien- und Ausbildungsangeboten.
- Die "Förderung der europäischen Zusammenarbeit bei der Qualitätssicherung" im Hochschulbereich.
Inzwischen wurde die Bologna-Erklärung von 44 europäischen Staaten unterzeichnet. Auch in Deutschland erhofft man sich von der Einführung der Bachelor- und Masterabschlüsse
- kürzere Studienzeiten,
- eine stärkere Ausrichtung der Studiengänge auf den Arbeitsmarkt und einen rascheren Einstieg der Absolventen ins Berufsleben,
- eine geringere Zahl von Studienabbrechern (durch das zweistufige System),
- internationale Studien- und Arbeitsmöglichkeiten (durch allgemein anerkannte Abschlüsse),
- mehr Flexibilität bei der Verzahnung von Studium und Berufstätigkeit (durch die Möglichkeit, den Master direkt anschließend an den Bachelor, berufsbegleitend oder nach einigen Jahren der Berufspraxis zu absolvieren).
Was zeichnet die neuen Studiengänge aus?
Die Eckdaten der neuen Studiengänge sind von der Kultusministerkonferenz im Oktober 2003 in "ländergemeinsamen Strukturvorgaben" festgelegt worden. Das Wichtigste in Kürze:
- Zusätzlich zu Diplom- und Magisterstudiengängen wird mit Bachelor und Master ein System gestufter Studienabschlüsse eingeführt.
- Die Regelstudienzeiten betragen für den Bachelor mindestens drei, höchstens vier Jahre, für den darauf aufbauenden Master mindestens ein Jahr, höchstens zwei Jahre.
- Bachelor- und Masterstudiengänge können sowohl an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen als auch an Fachhochschulen eingerichtet werden.
- Der Bachelor als "erster berufsqualifizierender Abschluss" soll der "Regelabschluss" sein und für die meisten Studierenden "zu einer ersten Berufseinmündung" führen. Bachelorstudiengänge vermitteln "wissenschaftliche Grundlagen, Methoden- und Sozialkompetenz sowie berufsfeldbezogene Qualifikationen".
- Der Master ist als anspruchsvolles Aufbaustudium gedacht. Er setzt einen ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss (z.B. Bachelor, Diplom) zwingend voraus. Angestrebt wird "ein hohes fachliches und wissenschaftliches Niveau", das mindestens einem Diplomstudiengang entsprechen soll. Die Zulassung zum Master kann daher von weiteren Zugangsvoraussetzungen (z.B. Zeugnisnoten, Aufnahmetests, Sprachkenntnissen) abhängig gemacht werden. Masterabschlüsse an Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen berechtigen zur Promotion; bei Bachelorabschlüssen ist das nur im Einzelfall und "im Wege eines (zusätzlichen) Eignungsfeststellungsverfahrens" möglich. Anders als beim Bachelor wird beim Master zwischen "stärker anwendungsorientierten" und "stärker forschungsorientierten" Studiengängen unterschieden.
Masterstudiengänge können konsekutiv, nicht-konsekutiv oder weiterbildend sein.
"Konsekutiv" bedeutet: Der Masterstudiengang baut auf einem Bachelorstudiengang inhaltlich auf. Die Gesamtregelstudienzeit beträgt 5 Jahre (also 3 + 2 oder 4 + 1 für Bachelor + Master).
"Nicht-konsekutiv" bedeutet: Der Masterstudiengang knüpft nicht an die Inhalte des Bachelor an, sondern vermittelt andere Kenntnisse. Der Absolvent oder die Absolventin schlägt also eine neue Studienrichtung ein.
"Weiterbildend" heißt: Der Masterstudiengang setzt mindestens ein Jahr berufspraktische Erfahrung im Anschluss an den Bachelor voraus.
- Für beide Studiengänge ist eine Abschlussarbeit (Bachelor-/Masterthesis) erforderlich.
- Ein " Diploma Supplement " zusätzlich zum Abschlusszeugnis gibt Auskunft über das jeweilige Studium und damit beispielsweise auch über den jeweiligen Schwerpunkt beim Master ("anwendungsorientiert"/ "forschungsorientiert"). Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um eine englischsprachige Zeugnisergänzung.
- Bachelor- und Masterstudiengänge müssen akkreditiert werden. Dafür gibt es einen Akkreditierungsrat und eigens beauftragte Akkreditierungsagenturen (siehe Schlüsselbegriffe).
- Wichtige Voraussetzungen für die Akkreditierung sind die "Modularisierung" der Studieninhalte und die Einführung eines "Leistungspunktesystems" (siehe "Schlüsselbegriffe").
- Bachelorabschlüsse verleihen die gleichen Zugangsberechtigungen wie Fachhochschuldiplome, Masterabschlüsse dieselben Berechtigungen wie Diplom- und Magisterabschlüsse an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen. Fachhochschul-Masterabschlüsse eröffnen den Zugang zum höheren Dienst, wenn dies bei der Akkreditierung festgestellt wurde.
- Angestrebt wird eine möglichst überschaubare Zahl von Abschlussbezeichnungen; im Einzelnen:
Fächer / Fächergruppen | Abschluss |
Freie Kunst | Bachelor of Fine Arts (B.F.A.), Master of Fine Arts (M.F.A.) |
Künstlerisch angewandte Studiengänge Darstellende Kunst | Bachelor of Arts (B.A.), Master of Arts (M.A.) |
Musik | Bachelor of Music (B.Mus.), Master of Music (M.Mus.) |
* Anmerkung: Betrifft nicht Studiengänge mit staatlicher Abschlussprüfung | |
Sprach- und Kulturwissenschaften Sport- und Sportwissenschaften Sozialwissenschaften Kunstwissenschaft | Bachelor of Arts (B.A.), Master of Arts (M.A.) |
Mathematik Naturwissenschaften Medizin* Agrar-, Forst- und Ernährungswissenschaften* | Bachelor of Science (B.Sc.), Master of Science (M.Sc.) |
Wirtschaftswissenschaften | Nach der inhaltlichern Ausrichtung des Studiengangs: Bachelor of Arts oder Bachelor of Science (B.A. oder B.Sc.) bzw. Master of Arts oder Master of Science (M.A. oder M.Sc.) |
Ingenieurwissenschaften | Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science (B.Eng oder B.Sc.) bzw. Master of Engineering oder Master of Science (M.Eng oder M.Sc.) |
Rechtswissenschaften* | Bachelor of Laws (LL.B.), Master of Laws (LL.M.) |
Auf der Informationsplattform www.wege-ins-studium.de findet sich eine gute Übersicht über den Aufbau des neuen zweistufigen Systems.
Die Schlüsselbegriffe: Akkreditierung, Modularisierung, Leistungspunkte
Akkreditierung, Modularisierung und Leistungspunkte – so lauten Kernbegriffe bei der Entwicklung der neuen Studiengänge. Was verbirgt sich dahinter?
Akkreditierung bedeutet "die zeitlich begrenzte Anerkennung von Studienprogrammen (insbesondere Bachelor- und Masterstudiengänge) und Hochschulen im Rahmen eines geregelten Verfahrens", erklärt das nützliche "ABC der Hochschulreform", das man sich zum Nachschlagen vieler Begriffe herunterladen kann (Download). Durch diese Akkreditierung sollen neben der europaweiten Abstimmung der Studiengänge auch deren Qualität, Transparenz und Vielfalt gesichert werden. In Deutschland wacht ein eigens eingerichteter Akkreditierungsrat darüber, der die mit der konkreten Begutachtung neuer Studienangebote beauftragten Akkreditierungsagenturen kontrolliert. Im Rat sitzen Vertreter der Hochschulen, der Länder, der Studierenden und der Berufspraxis, außerdem ausländische Experten und ein Vertreter der Agenturen. Eine laufend aktualisierte Übersicht der bereits akkreditierten Studiengänge findet man unter www.akkreditierungsrat.de
Modularisierung umschreibt den besonderen Aufbau der Bachelor- und Masterstudiengänge. Klassische Magister- oder Diplomstudiengänge gliedern sich in Lehrveranstaltungen pro Semester, an deren Ende es einen Leistungsnachweis gibt. Module dagegen sind an Lernzielen ausgerichtete Lehr- und Lernblöcke, in denen mindestens zwei thematisch verbundene Angebote (z.B. Vorlesungen, Übungen, Seminare, Laborpraktika) zusammengefasst sind. Auch fächerübergreifende Module sind möglich, beispielsweise zur Kombination von Fachwissen und Schlüsselqualifikationen. Dadurch soll stärker im Zusammenhang gelernt werden als bei Einzel-Lehrveranstaltungen. Module können sich über mehr als ein Semester erstrecken und werden durch die Studienordnungen der jeweiligen Fächer definiert. "Die Inhalte eines Moduls sind so zu bemessen, dass sie in der Regel innerhalb eines Semesters oder eines Jahres vermittelt werden können", heißt es in den Strukturvorgaben der Kultusministerkonferenz dazu. Am Ende jedes Moduls steht eine Leistungsüberprüfung, häufig in Form einer Klausur. Bei Bestehen gibt es Leistungspunkte ("Credit Points").
Leistungspunkte sind erforderlich, um zur Bachelor- oder Masterprüfung zugelassen zu werden – mit den neuen Studiengängen wird also stark auf studienbegleitende Prüfungsleistungen gesetzt. Anders als beim Diplom, Staatsexamen oder Magister hängt die Abschlussnote nicht mehr allein von den Prüfungen und schriftlichen Arbeiten am Ende des Studiums ab. Für den Abschluss des Bachelor sind in der Regel 180 ECTS-Punkte nachzuweisen, für den Master weitere 120, also insgesamt 300 ECTS-Punkte. ECTS steht für "European Credit Transfer System", ein internationales Leistungspunktesystem, das die hochschul- und länderübergreifende Anrechnung von Studienleistungen erleichtert und so die Flexibilität und Mobilität der Studierenden unterstützt. Die Leistungspunkte ("Credit Points") orientieren sich am Arbeitsaufwand der Studierenden, dem so genannten "Work Load". Dabei werden neben der Dauer der eigentlichen Lehrveranstaltungen auch Zeiten für Vor- und Nachbereitung sowie Prüfungen einbezogen. Ein Leistungspunkt spiegelt einen Zeitaufwand von 25 bis 30 Stunden (für einen "durchschnittlich begabten" Studenten) wider. Der Bearbeitungsaufwand der Bachelorarbeit (Thesis) soll nach den Vorgaben der Kultusminister 6 bis maximal 12 ECTS-Punkte betragen, für die Masterarbeit sind 15 bis 30 ECTS-Punkte vorgesehen.
Leistungspunkte sind ein rein quantitatives System, sie werden nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip vergeben und sagen nichts über die Qualität der Leistung aus. Deshalb werden die Punkte durch ECTS-Grade ergänzt, die als internationale Bewertung die klassischen Noten ersetzen. Die Grade A bis F entsprechen dabei den Noten 1 bis 5 oder den Beurteilungen "Hervorragend" bis "Nicht bestanden/Fail").
Die Fakten: Wie weit ist die Umstellung auf die neuen Studiengänge gediehen?
Bis 2010 sollen sämtliche Studiengänge an deutschen Hochschulen auf das Bachelor--Master-Modell umgestellt sein. Aktuell ist man in Deutschland davon noch weit entfernt: Im Sommersemester 2005 sind nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ca. 26% der Studiengänge auf Bachelor und Master umgestellt (Quelle: Frankfurter Rundschau, 12.04.05, S. 28). Der Akkreditierungsrat verzeichnete am 01.03.05 insgesamt 808 akkreditierte Studiengänge, jeweils zur Hälfte an Fachhochschulen und Universitäten, sowie 1244 derzeit laufende Akkreditierungsverfahren. Zum Vergleich: Insgesamt gibt es in Deutschland über 9000 grundständige Studienmöglichkeiten und fast 2400 weiterführende (Quelle: Hochschulkompass; Stand am 31.08.2005: 9088 bzw. 2399).
Die Generalsekretärin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Christiane Ebel-Gabriel, ist dennoch optimistisch:
"Wir werden in Deutschland bis spätestens 2007 den größten Teil der Studiengänge umgestellt haben."
(Quelle: uni Magazin online 05/2005, Special: Bachelor und Master auf dem Arbeitsmarkt). Differenziert nach Fächergruppen ergab sich am 01.03.2005 folgendes Bild:
Akkreditierte Studiengänge nach Fächergruppen (Stand: 01.03.2005) | |||
| Bachelor-Studiengänge | Master-Studiengänge | Studiengänge insg. |
Ingenieurwissenschaften | 96 | 138 | 234 |
Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften | 89 | 146 | 235 |
Mathematik und Naturwissenschaften | 85 | 82 | 167 |
Agrar-, Forst-, Haushalts- und Ernährungswissenschaften | 13 | 26 | 39 |
Medizin und Gesundheitswissenschaften | 12 | 16 | 28 |
Sprach- und Kulturwissenschaften | 66 | 36 | 102 |
Kunst und Musik | 0 | 3 | 3 |
Quelle: www.akkreditierungsrat.de
Gegenüber dem Sommersemester 2005 hat zum jetzt beginnenden Wintersemester 2005/2006 die Zahl der Bachelor- und Masterstudiengänge erneut deutlich zugenommen. Nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz führen derzeit 34% aller Studiengänge an deutschen Hochschulen zu den neuen Abschlüssen. Zahlreiche Hochschulen haben damit begonnen, ihr Studienangebot in der Breite umzustellen. An den Fachhochschulen ist diese Entwicklung schon weiter vorangeschritten als an den Universitäten. Dort stieg die Zahl der Bachelor-Studiengänge gegenüber dem Sommersemester 2005 um 56% an (Universitäten + 42%).
Überblick: Wie sieht es aktuell in den verschiedenen Studiebereichen aus?
Das Gesamtbild
Auch wenn in einzelnen Studienbereichen bisher die Umstellung eher zögerlich erfolgt und z.B. die Staatsexamensstudiengänge in den Bereichen der Medizin, Rechtswissenschaften oder Lebensmittelchemie bislang ausgenommen sind, so spiegelt sich im Studienangebot mit Bachelor- und Masterabschlüssen bereits die gesamte Bandbreite der akademischen Ausbildung wider. Eine Gesamtübersicht der unterschiedlichen Bachelor- und Master-Studiengänge würde natürlich den Rahmen dieses Artikels sprengen. Wie bunt die deutsche Studienlandschaft auch mit Bachelor und Master ist, kann man mit der Studiengangssuche auf dieser Website leicht sehen: In unserem Suchformular bei der Recherche als Abschluss einfach Bachelor oder Master wählen.
Auch eine Recherche in anderen Datenbanken, wie z.B.
zeigt, wie facettenreich das Studienangebot bereits ist.
Grundsätzlich unterschieden werden "Ein-Fach-Bachelor" und "Zwei-Fach-Bachelor". Beim Zwei-Fach-Bachelor werden ein Kernfach und ein Nebenfach aus einer anderen Disziplin kombiniert. Das Hauptfach nimmt dabei im Studium den deutlich größeren Umfang ein. Beim Ein-Fach-Bachelor wird entweder ein Fach in größerem Umfang studiert oder das Kernfach mit einem vertiefenden Nebenfach kombiniert. In beiden Fällen gehört neben den fachwissenschaftlichen Inhalten meist auch die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen zum Lehrplan. In einer Vielzahl der Bachelor- und Masterstudiengänge ist zudem die Internationalisierung des Studiums, z.B. in Form von fremdsprachig durchgeführten Lehrveranstaltungen oder von fest im Studienablauf verankerten Auslandsaufenthalten an Partnerhochschulen, vorangeschritten.
Im Folgenden werden einige Trends in wichtigen Studienbereichen grob umrissen.
Ingenieurwissenschaften
In der statistischen Übersicht akkreditierter Studiengänge (siehe Die Fakten) sind die Ingenieure im März 2005 noch vergleichsweise schwach vertreten. Der Abschied vom Diplom-Ingenieur scheint schwer zu fallen, steht dieser Abschluss doch traditionell "für die Qualität deutscher Ingenieurausbildung sowie für den herausragenden Ruf von Technik ‚made in Germany’", wie die VDI-Nachrichten in einer Studie mit dem Fraunhofer Institut Arbeitswissenschaft und Organisation betonen ("Studienreform in den Ingenieurwissenschaften", Download über www.vdi-nachrichten.com). Unter den akkreditierten Studiengängen dominieren bislang Bauingenieurwesen und Wirtschaftsingenieurwesen. So kann man beispielsweise an der FH Erfurt in 6 Semestern den "Bachelor of Civil Engineering" (Bauingenieurwesen) erwerben, in weiteren 3 Semestern den Master; die FH Gießen Friedberg bietet einen dualen Studiengang "Bachelor of Business Administration and Engineering" (BBAE) an, der den Abschluss eines Ausbildungsvertrags mit einem Unternehmen voraussetzt. An der Universität Wuppertal kann man ebenfalls in 6 Semestern den Bachelor in Civil Engineering erwerben, aber auch einen viersemestrigen Masterstudiengang "Quality Engineering" mit Schwerpunkten Bauingenieurwesen, Maschinenbau und Sicherheitsingenieurwesen absolvieren, für den der "Master of Science" verliehen wird.
Zur Akzeptanz solcher Abschlüsse befragten die VDI-Nachrichten und das Fraunhofer Institut im Jahr 2004 insgesamt 286 Unternehmen aus Industrie und technischer Dienstleistung. Die Ergebnisse weisen in eine ähnliche Richtung wie eine branchenübergreifende Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (siehe auch Die Unternehmer): Die Mehrzahl der befragten Unternehmen (89 %) hat bisher keine Erfahrungen mit dem Bachelor, was angesichts der überschaubaren Absolventenzahlen wenig überrascht. Prinzipielle Vorbehalte gegen die neuen Abschlüsse hat aber nur eine Minderheit: 16,9% ziehen Diplom-Ingenieure vor, 5,8% haben Vorbehalte gegen die Ausbildung. 69,8% hatten schlicht noch keine Bewerbungen von Bachelor- oder Masterabsolventen erhalten (Quelle: "Studienreform in den Ingenieurwissenschaften", dort auch weitere Daten zur Akzeptanz des Bachelor und Master).
Lehramtsstudiengänge
"Die meisten Hochschulen nutzen die Umstellung auf die neuen Abschlüsse Bachelor und Master zur Großreform der Lehrerbildung. Doch jedes Bundesland werkelt an eigenen Modellen", charakterisiert "Der Spiegel" die aktuelle Situation beim Lehramtsstudium (Nr. 27/2005, S. 134 ff.). In der Tat findet man in der Lehrerausbildung zurzeit ein buntes Nebeneinander verschiedenster Modelle.
- In Berlin und Brandenburg wurde für Studienanfänger/innen die Ausbildung zum Wintersemester 2004/2005 auf das Bachelor-Master-Modell umgestellt.
- In Bremen können die reformierten Studiengänge ab dem Wintersemester 2005/2006 belegt werden, in Rheinland-Pfalz ab Wintersemester 2007/2008.
- In Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, im Saarland sowie in Sachsen und Sachsen-Anhalt bleibt es erst einmal beim herkömmlichen Staatsexamen.
- In Nordrhein-Westfalen erprobt man die neuen Studiengänge zunächst in Modellversuchen für die unterschiedlichen Schulformen, an denen die Universitäten Bielefeld, Bochum, Dortmund und Münster beteiligt sind.
- In Niedersachsen wurde die Mehrzahl der Lehramtsstudiengänge bereits auf das Bachelor-Master-Modell umgestellt. In Schleswig-Holstein kann an der Universität Flensburg die Lehrerausbildung ab dem Wintersemester 2005/2006 im Rahmen eines konsekutiven Studienmodells absolviert werden; die Universität Kiel wird zum Wintersemester 2006/2007 folgen. Auch in Thüringen existieren derzeit noch die traditionelle und die reformierte Studienstruktur nebeneinander.
Unterschiedliche Ansätze bestehen auch hinsichtlich der Kombination von Fachstudium mit schulbezogenen praktischen Studienanteilen. In Bochum etwa ist der Bachelor rein fachorientiert; der Absolvent bzw. die Absolventin entscheidet sich erst beim Master für das Berufsziel Lehramt oder andere, außerschulische Berufsbereiche. In Bremen wird bereits im Bachelorstudium die Ausbildung durch berufspraktische schulbezogene Elemente ergänzt. Insgesamt herrscht also die Unübersichtlichkeit einer Übergangsphase ohne klare Orientierung, wie auch der Vertreter der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Gerd Köhler, kritisiert: Von den Kultusministern erhielten die Hochschulen
"keinerlei Orientierung für den Umbau der Lehrerausbildung,"
so sein Vorwurf (Quelle: Der Spiegel Nr. 27/2005, S. 135). Einig scheint man sich jedoch darin zu sein, dass der Bachelorabschluss allein nicht ausreicht, erst der erfolgreiche Abschluss des Masterstudiums (z.B. Master of Education) wird dem bisherigen ersten Staatsexamen gleichgestellt und eröffnet den Weg in den Schuldienst an öffentlichen Schulen. In der Rubrik Studium Lehrämter kann man die Situation in allen Bundesländern nachlesen.
Naturwissenschaften
Reicht ein Bachelor als berufsqualifizierender Abschluss? Und soll der B.Sc. hier tatsächlich zum Regelabschluss erhoben werden? In den Naturwissenschaften werden diese Fragen besonders kontrovers diskutiert. Vertreter wichtiger Fachorganisationen plädieren für den Master als Standardabschluss, um den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. So hat sich die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) in einer Pressemitteilung am 15.10.2004 ausdrücklich gegen den Bachelor als Regelabschluss für das Physikstudium gewandt.
"Die von den Physikabsolventen erwarteten Qualifikationen lassen sich nur über einen Bachelor-Studiengang mit anschließendem Master-Studium erreichen,"
so DPG-Präsident Knut Urban.
"Wir gehen davon aus, dass die Studentinnen und Studenten sich in ihrer überwiegenden Mehrheit für das Vollstudium über den Bachelor zum Master entscheiden werden,"
pflichtet Professor Axel Haase bei. Er ist Präsident der Universität Würzburg und Vorsitzender der Konferenz der Fachbereiche Physik in Deutschland. Damit verbunden, wendet man sich ausdrücklich gegen Zulassungsbeschränkungen für das Master-Studium (Quelle: Pressemitteilung vom 15.10.04).
Die Chemieorganisationen, unter Ihnen die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM), die DECHEMA als Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie, aber auch arbeitgebernahe Organisationen wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Bundesarbeitgeberverband Chemie sehen das ähnlich. Sie differenzieren in einer gemeinsamen Stellungnahme zwischen Fachhochschulen und Universitäten: "An Fachhochschulen führt ein anwendungs- und praxisorientierter Bachelor-Studiengang zu einem ersten berufsbefähigenden Abschluss. In universitären Studiengängen wird sich in der Regel ein weiterführender Master-Studiengang anschließen", heißt es in einer Broschüre zur "Einführung von Bachelor-/Master-Studiengängen in der Chemie".
Wirtschaftswissenschaften
Wirtschaft ist ein großer Studienbereich: In unserer Datenbank finden sich dazu mehr als 700 Studiengänge – von Agrarökonomie über Betriebswirtschaftslehre, Gesundheitsökonomie oder Logistikmanagement bis zur Volkswirtschaftslehre. Davon sind aktuell 266 Bachelor-Studiengänge und 133 Master-Studiengänge. Dieser Fachbereich hat offensichtlich sehr aufgeschlossen auf die Umstellung reagiert. Die Palette der Bachelor-Studiengänge reicht von der "Außenwirtschaft" in Reutlingen oder den Bachelorstudiengang "Betriebswirtschaft" an einer Reihe von Fachhochschulen und Universitäten bis zu zahlreichen weiteren Spezialisierungen: "Energiewirtschaft" an der FH Darmstadt, "Immobilienwirtschaft" an der FH Anhalt in Bernburg oder "International Tourism Studies" an der FH Wernigerode beispielsweise (siehe Wirtschaftswissenschaft/Wirtschaft Alle Studiengänge anzeigen). Vermutlich wird die Umstellung im Bereich Wirtschaft weiter schnell voranschreiten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hebt im April 2005 als Ergebnis einer Befragung unter 83 Fachhochschul- und 45 Universitätsdekanen des Fachs Betriebswirtschaftslehre hervor: "38,8% der Fachhochschul- und 26,7% der Universitätsfachbereiche wollen innerhalb der kommenden ein bis zwei Jahre ihre Diplomstudiengänge abschaffen." (Quelle: F.A.Z, 16.04.2005, Nr. 88, S. 57).
Welche Berufsperspektiven sich einem Bachelor oder Master mit einer der zahlreichen Spezialisierungen eröffnen, wird vom Arbeitsmarkt und von der Praxisorientierung des Studiums abhängen. Auch in den wirtschaftsorientierten Studiengängen wird es Positionen geben, in denen der Master gefragt ist, beispielsweise für einen Einstieg bei renommierten Unternehmensberatungen.
"Nur mit einem Bachelor-Abschluss hätte ich die Stelle gar nicht bekommen,"
berichtet beispielsweise ein Absolvent, der nach einem B.A. "Management and Economics" und einem anschließenden Master-Abschluss in "Supply Chain Management" in den USA bei der Unternehmensberatung accenture einstieg. (Quelle: uni-magazin online, Special Bachelor und Master auf dem Arbeitsmarkt, 05/2005)
Die Unternehmer: Was denken sie?
Die deutsche Studienlandschaft ist vielfältig, und sie wird durch die Einführung der neuen Studiengänge nicht transparenter. Das ist nicht nur für Studieninteressenten verwirrend, sondern auch für die Arbeitgeber. Großunternehmen wie die Heidelberger Druckmaschinen AG achten daher genau darauf, wo ein/e Bewerber/in studiert hat:
"Wir machen ein internes Ranking der Hochschulen, um herauszufinden, wie gut die Umstellung jeweils geglückt ist. Studierende, die kurz vor ihrem Bachelor-Abschluss stehen und sich mit dem Gedanken tragen, den Master draufzusatteln, sollten bedenken: Abschluss wird nicht mehr gleich Abschluss bleiben!,"
so Dr. Klaus Hohr, Leiter Personalentwicklung. Er rät:
"Die Unternehmen achten sehr darauf, was sich an den einzelnen Hochschulen hinter den Abschlüssen verbirgt, was inhaltlich angeboten wird und wie stark die Praxisverknüpfung ist. Studierende sollten beispielsweise prüfen, ob der Praxisbezug institutionell geregelt ist."
(Quelle: uni-magazin.de, Special: Bachelor und Master, 05/2005). Auch ein kleines oder mittelständisches Unternehmen, das ein solches Ranking nicht erstellen kann, wird im Zweifelsfall am ehesten durch einen engen Praxisbezug zu überzeugen sein.
"Bachelor welcome" heißt eine gemeinsame Aktion der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Centrums für Hochschulentwicklung, des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und der Deutschen Bahn AG aus dem Jahre 2004. Wunschdenken oder Wirklichkeit? Wie stark die neuen Studiengängen von den Unternehmen akzeptiert werden, beleuchtet eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln (IW).
Das Institut befragte dazu im Mai/Juni 2004 672 Unternehmen aus allen Branchen. Auf die Frage "Beschäftigen Sie bereits Bachelor-/Masterabsolventen deutscher Hochschulen?" antworteten in Bezug auf den Bachelor 11,5% mit "Ja"; beim Master sind es 9,7%. Da im gleichen Zeitraum erst 6,4% aller Studienanfänger/innen sich für ein Bachelor- oder Masterstudium entschieden und erst 0,08% aller erwerbstätigen Akademiker über diese Abschlüsse verfügen, ist das ein positives Ergebnis. In größeren Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind die neuen Absolventen und Absolventinnen dabei stärker repräsentiert als in kleineren Organisationen. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass der Akademikeranteil in Großunternehmen ohnehin höher ist. Die Ergebnisse auf einen Blick:
Beschäftigen Sie bereits Bachelor-/Masterabsolventen deutscher Hochschulen? | ||||||
Betriebsgröße (Beschäftigte) | Ja | Nein | Keine Angabe | |||
B | M | B | M | B | M | |
1 bis 49 | 2,7 | 0,9 | 87,3 | 89,6 | 10,0 | 9,5 |
50 bis 499 | 5,1 | 3,0 | 91,3 | 88,1 | 3,0 | 8,9 |
500 und mehr | 27,5 | 26,0 | 67,8 | 64,7 | 4,7 | 9,3 |
Insgesamt | 11,5 | 9,7 | 82,7 | 81,1 | 5,8 | 9,2 |
B = Bachelor, M = Master
Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft Köln 2004 (Befragung von 672 Unternehmen)
Über den Status quo hinaus fragte das Institut auch nach der Akzeptanz der neuen Abschlüsse. Das Resultat:
Falls Sie keine Bachelor-/Masterabsolventen deutscher Hochschulen beschäftigen, akzeptieren Sie diese? | ||||||
Betriebsgröße (Beschäftigte) | Ja | Nein | Keine Angabe | |||
B | M | B | M | B | M | |
1 bis 49 | 66,4 | 63,8 | 16,8 | 21,1 | 16,8 | 15,1 |
50 bis 499 | 82,2 | 79,6 | 8,0 | 6,5 | 9,8 | 13,9 |
500 und mehr | 83,3 | 78,7 | 9,6 | 9,4 | 7,1 | 11,9 |
Insgesamt | 76,8 | 73,7 | 11,6 | 12,5 | 11,6 | 13,8 |
B = Bachelor, M = Master
Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft Köln 2004
"Die große Mehrheit der Unternehmen, die noch keine Bachelor- und Masterabsolventen beschäftigen, ist den neuen Abschlüssen gegenüber positiv eingestellt,"
fasst Christiane Konegen-Grenier vom IW Köln die Ergebnisse zusammen.
Vorsichtig optimistisch ist auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag. Nach einer repräsentativen Befragung von 2.154 Unternehmen geben 70 Prozent an, "über die neuen Studiengänge mit Bachelor- und Masterabschlüssen Bescheid zu wissen". Gut die Hälfte der Unternehmen (57 Prozent) ist davon überzeugt, "dass in einem Bachelor-Studium die im Unternehmen gebrauchten Qualifikationen erworben werden können" (Pressemeldung vom 23.06.04, Quelle: www.dihk.de). Besonderen Wert legen die befragten Unternehmen dabei auf einen hohen Praxisbezug.
"Einer Verkürzung des Studiums durch die neuen Bachelor-Profile dürfen auf keinen Fall die Praxisanteile zum Opfer fallen,"
schlussfolgert daher DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben.
Die Sorge: Der Bachelor als Schmalspurakademiker?
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verneint diese ketzerische Frage in einer Pressemitteilung vom 06.04.2005 ausdrücklich und schreibt über Bachelor-Absolventen: "Ausgestattet mit einem breiten Grundlagenwissen und Schlüsselqualifikationen finden sie überwiegend guten Einstieg ins Berufsleben." (Quelle: www.stifterverband.org) Dennoch ist die Sorge verbreitet, der Bachelor konkurriere auf dem Arbeitsmarkt eher mit den Absolventen einer betrieblichen Ausbildung als mit Akademikern. Auch dieser Frage ist das Institut der Deutschen Wirtschaft nachgegangen. Die Daten:
Welche Positionen kommen für Bachelorabsolventen in Ihrem Unternehmen beim Berufseinstieg in Frage? | |
Einstiegspositionen auf dem Level von Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung (Fachwirt, Meister u.ä.) | 37,5 |
Kommt auf den Einzelfall an | 36,6 |
Einstiegspositionen auf dem Level von Hochschulabsolventen | 29,9 |
Einstiegspositionen auf dem Level von Absolventen einer beruflichen Ausbildung | 6,8 |
Gar keine Positionen | 7,7 |
Keine Angabe | 13,7 |
Mehrfachnennungen möglich
Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft Köln 2004
Nur eine Minderheit der Personalentscheider (6,8%) würde die Bachelorabsolventen auf einer Position einstellen, die auch für Absolventen einer beruflichen Ausbildung in Frage käme; ein weit höherer Prozentsatz (37,5%) stellt sie mit Absolventen beruflicher Aufstiegsfortbildungen (etwa Fachwirten) auf eine Stufe. Interessant ist der vergleichsweise hohe Anteil von 36,6%, der auf den "Einzelfall" verweist. Attraktive Studieninhalte (Praxisbezug, einschlägige Abschlussarbeiten), aber auch persönliche Schlüsselqualifikationen (Teamfähigkeit, Leistungsmotivation) dürften hier eine Rolle spielen. Dies bestätigt sich auch, wenn gezielt nach Aufstiegschancen gefragt wird:
Haben Bachelorabsolventen die gleichen Chancen, eine Führungsposition zu erreichen, wie traditionelle Hochschulabsolventen? | |||
| Ja | Nein | k.A. |
Bachelor beschäftigt | 72,2 | 22,1 | 5,2 |
Bachelor nicht beschäftigt | 63,3 | 18,9 | 17,8 |
Keine Angabe | 41,0 | 7,7 | 51,3 |
Insgesamt | 63,1 | 18,6 | 18,3 |
Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft Köln 2004
Für fast zwei Drittel der befragten Unternehmen haben Bachelors damit die gleichen Karrierechancen wie andere Absolventen und Absolventinnen. Interessant sind auch die Erwartungen jener, die den Bachelors nicht die gleichen Chancen einräumen: Für 59,2% müssen Sie sich im Unternehmen "länger bewähren als Diplomabsolventen", 51,2% erwarten einen "weiteren Hochschulabschluss"1). Dies spricht für den Master als spätere, berufsbegleitende oder sofortige Weiterbildungsmöglichkeit.
Die Vor- und Nachteile der neuen Abschlüsse
In einer Übergangssituation klare Regeln auszugeben ist naturgemäß schwer. Welcher Abschluss, welche Fächerkombination auf dem Arbeitsmarkt Türen öffnen wird, lässt sich nur von Fall zu Fall beantworten. Arbeitgeber betonen die Rolle des Praxisbezuges und des Renommees der jeweiligen Hochschule (siehe Die Unternehmer). So zitiert beispielsweise die Wirtschaftswoche im Hochschulranking 2005 den BMW-Recruitingchef Tobias Nickel, der betont:
"Einige Hochschulen und Fachbereiche bieten ganz klar eine bessere Qualität."
Access-Vorstand Norbert Wangnick, dessen Beratungsgesellschaft das Wirtschaftswoche-Ranking erstellte und dazu Personal- und Recruitingverantwortliche in 600 Unternehmen nach "ihren Favoriten" in Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Jura befragte, empfiehlt Studieninteressierten:
"Sie sollten sich früh genug darüber klar werden, was sie erreichen wollen, und ihre Hochschule gezielt aussuchen."
Eine FH oder Uni mit Spitzenruf eröffnet andere Chancen als eine weniger bekannte Institution. Auch in Bezug auf die neuen Studienangebote empfiehlt es sich, genau hinzuschauen: "Statt Bachelor- und Master-Studiengänge von Grund auf neu zu konzipieren, haben einige Hochschulen sich darauf beschränkt, bestehende Diplomstudiengänge zu kürzen und umzubenennen", kritisiert etwa das Institut der Deutschen Wirtschaft ("Akzeptanz und Karrierechancen von Bachelor- und Masterabsolventen", S. 2).
Mögliche Vorteile: Die neuen Abschlüsse… | Mögliche Nachteile: Die neuen Abschlüsse… |
...eröffnen die Möglichkeit, schneller zu studieren und jünger in den Job einsteigen ...machen eine Fortsetzung des Studiums im Ausland leichter ...ermöglichen mehr Flexibilität in der Berufslaufbahn (nur B.A. oder auch M.A., Master sofort/berufsbegleitend/nach Sammeln von Berufspraxis) ...ermöglichen mehr Flexibilität in der Studienwahl durch vielfältige Kombinationsmöglichkeiten von Bachelor und Master ...mindern das Risiko eines Studienabbruchs: der Bachelor als vollwertiger Abschluss bleibt, auch wenn es mit dem Master nicht klappt. | ...sind noch nicht bei allen Arbeitgebern bekannt, so dass Erklärungsbedarf herrscht ...werden, was den Bachelor betrifft, nicht alle Jobtüren öffnen ...sind mit Zugangsbeschränkungen für den weiterführenden Masterabschluss verbunden ...bedeuten aktuell eine verwirrende Vielfalt von Studiengängen ...sind verbunden mit einer sehr unterschiedlichen Qualität der Studienangebote, das vor der Studienwahl kritisch geprüft werden sollte – gerade im Hinblick auf Praxisanteile. |
Fachhochschulen und Universitäten stellen sukzessive ihr Angebot um und lassen die alten Studiengänge auslaufen. Ob man sich noch für einen Diplom- oder Magisterstudiengang einschreiben kann und sollte, wird davon abhängen, wie zügig der Umstellungsprozess an der gewählten Uni und im jeweiligen Fachbereich voranschreitet. Der Rat der Generalsekretärin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Christiane Ebel-Gabriel, ist jedenfalls eindeutig:
"Leute macht den Bachelor, in zwei Jahren gibt es fast keine andere Möglichkeit mehr,"
zitiert das Berufswahl-Magazin Abi Frau Ebel-Gabriel schon 2004 im "Schwerpunkt: Bachelor- und Masterstudiengänge" (Quelle: www.abi-magazin.de) und die TU Kaiserlautern beispielsweise rät in einer Pressemitteilung vom 17.05.2005 etwa "Abiturienten, die sich für ein Informatik-Studium an der TU Kaiserslautern ab Sommersemester 2005 interessieren, wird (...) dringend geraten, sich für das neue Bachelor-Master-Studienmodell zu entscheiden. Ihm gehört die Zukunft." Denn eins ist klar: Umkehrbar ist der Bologna-Prozess wohl nicht.
Allgemeine Informationen und wichtige Dokumenten und Stellennahmen
Das Institut für Hochschulforschung bietet eine umfangreiche Linkliste auf seiner Website mit zahlreichen Dokumenten der beteiligten Institutionen (Ministerien, Hochschulen, Europäische Institutionen, Akkreditierungsbeteiligte, einschlägige Tagungen) zum Download.
Unter www.bildungsserver.de sind zahlreiche Informationen für Studieninteressierte zusammengestellt (Link: Hochschulreform/Hochschulentwicklung).
Recherche einzelner Bachelor- und Masterstudiengänge
www.studienwahl.de > Studium Studiengang suchen
www.akkreditierungsrat.de > Akkreditierte Studiengänge
Einzelne Begriffe zum Nachschlagen
Ein "ABC der Hochschulreform. Überblick über wichtige Begriffe und Akteure" ist an der Universität Mannheim erstellt worden.
Einschätzungen der Unternehmen
Die aktuelle Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft, Köln "Akzeptanz und Karrierechancen von Bachelor- und Masterabsolventen deutsche Hochschulen" ist herunterzuladen unter www.iwkoeln.de/data/pdf/content/trends03-04-4.pdf.
"Bachelor welcome!" - eine Erklärung führender deutscher Unternehmen zu den neuen Studienabschlüssen findet man im Internet.
Informationen zu einzelnen Studienfächern
"Studienreform in den Ingenieurwissenschaften", Download über www.vdi-nachrichten.com
Informationen zur Situation im Lehramt unter www.studienwahl.de > Studium > Studienfächer Lehrämter.
1) Hier waren Mehrfachnennungen möglich (zurück)
Quelle: www.studienwahl.de 10/2005
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