Wo treten Sprichwörter oft auf? Offensichtlich sind Journalisten, Werbetexter und Karikaturisten davon überzeugt, dass Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch der Massenmedien eine wichtige kommunikative Rolle übernehmen können. Das Sprichwort gilt als eine bildhafte Aussage, die in wenigen Worten Werbebotschaften oder ganze Aufsatzinhalte schlagwortartig summieren können. Hinzu kommt, dass viele Leser überhaupt nur Schlagzeilen und Bilder in Zeitungen und Zeitschriften betrachten, sodass diesen sprichwörtlichen Aussagen eine ungemein große Bedeutung zukommt.
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Ein Sprichwort sagt mehr als tausend Worte
Ein Sprichwort sagt mehr als tausend Worte
Das Ziel meiner Arbeit ist festzustellen, welche Bedeutung die Sprichwörter in den deutschen Massenmedien haben, wo treten sie oft auf, wie spielerisch mit den Sprichwörtern in den Medien umgegangen wird.
Meine Arbeit steht unter der Überschrift «Ein Sprichwort sagt mehr als tausend Worte». Um ihn zu finden, musste ich in dem Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ einen Ausdruck austauschen. Dieses Lehnsprichwort geht zurück auf das amerikanische «A picture is worth a thousand words”. Die Herkunft dieses Satzes ist genau bekannt. Er ist von einem amerikanischen Werbefachmann erdacht als Reklameschlagzeile, später wurde sie langsam zu einem gängigen Sprichwort. Auch im Deutschland hat sich dieses Sprichwort durchgesetzt. Das zeigt die Überschrift „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ eines Zeitschriftenbeitrags über Familienbilder und das Einrahmen. Die Autofirma Peugeot warb mit der Schlagzeile „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ für ein neues Modell, selbstverständlich ohne viele Worte, das heißt ohne viel Information, sondern vor allem durch ein großes Bild.
«Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer» – kaum jemand denkt bei diesem Sprichwort tatsächlich an Vögel oder warmes Wetter. Die Warnung, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, kommt dagegen bei fast jedem an. Sprachbilder wie dieses gibt es für nahezu alle Lebenslagen und fast immer werden sie beim Sprechen unbewusst eingesetzt. Sie prägen die alltägliche Kommunikation und sind in vielen Medien unverzichtbar.
Wo treten Sprichwörter oft auf? Offensichtlich sind Journalisten, Werbetexter und Karikaturisten davon überzeugt, dass Sprichwörter im modernen Sprachgebrauch der Massenmedien eine wichtige kommunikative Rolle übernehmen können. Das Sprichwort gilt als eine bildhafte Aussage, die in wenigen Worten Werbebotschaften oder ganze Aufsatzinhalte schlagwortartig summieren können. Hinzu kommt, dass viele Leser überhaupt nur Schlagzeilen und Bilder in Zeitungen und Zeitschriften betrachten, sodass diesen sprichwörtlichen Aussagen eine ungemein große Bedeutung zukommt.
Beispiele in den Massenmedien
„Morgenstunde hat Gold im Munde“ ist das heute in der deutschen Sprache bekannteste und auch am meisten benutzte Sprichwort. Es ist als didaktische Aufforderung zu Fleiß und Strebsamkeit bis zum Überdruss zitiert worden. „Armen Morgenstund´ hat für den Reichen Gold im Mund». Eines hätt ich fast vergessen: „Auch wer arbeit`, soll nicht essen“, schrieb Wolfgang Borchert . Einige weitere Beispiele: «Wer länger schläft, bleibt auch gesund“, „ Der Morgen Gold im Munde hat, ich aber fühl mich hundematt“, „Morgenstund ist ungesund“, „Morgenstunde ist aller Laster Anfang“. In der Schlagzeile eines Zeitschriftenbeitrags über Möglichkeiten, Spätaufstehern das Frühstück schmackhafter zu machen, hieß es ganz traditionell:“ Sieben Tipps für Morgenmuffel: “Morgenstund´ hat Gold im Mund!“
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein». Solche biblischen Sprichwörter enthalten einen ganz bestimmten Autoritätsanspruch, und doch wird auch mit ihnen gespielt. Viele Leser oder Betrachter der folgenden Schlagzeilen, Werbungen und Karikaturen denken womöglich bei dem Sprichwort sowieso nicht bewusst an die Bibel. Von Religiösem ist auf der Webseite für einen Erbseneintopf mit dem Sprichworttitel „ Der Mensch lebt nicht von Brot allein“ nichts mehr zu merken. Im biblischen Kontext will das Sprichwort sagen, dass der Mensch auch der geistigen „Nahrung” bedarf. Hier in der Werbung aber wird das «Brot” wörtlich genommen. Ein Zeitungsbeitrag über den angeblichen Schweizer Sauberkeitswahn trug den Titel „Der Mensch lebt nicht von Hygiene allein“. Unsere Aufmerksamkeit verdient auch die Werbezeile „Der Mensch lebt nicht vom Öl allein», mit der eine Firma für die Verwendung von Erdgas warb.
Jetzt sehen wir, wie in den Medien spielerisch mit dem Sprichwort „Der Mensch denkt, Gott lenkt“ umgegangen wird.
«Der Mensch denkt: Gott Lenkt. Keine Rede davon!“ Oder „ Der Mensch dachte, Gott lachte”. Und da gibt es ein witziges Kalenderblatt, auf dem wir sehen, wie Gott Zeuge eines Fahrradunfalls geworden und ganz erstaunt ist: „ Der Mensch, denkt Gott, lenkt“. Wieder ist die Zeichenumsetzung ausschlaggebend. Und mit den Worten „Der Mensch lenkt, die Bremse denkt» kann man für ein neues Auto werben. Über Helmut Schmidts Führungsstil wurde mit der sprichwörtlichen Frage „ Der Kanzler denkt. Aber wer lenkt?“ gerätselt.
Journalisten spielen dasselbe Spiel, wenn sie ihren Beiträgen aufreißerische Sprichworttitel geben. Ein Bericht zur Rentepolitik trug die passende Überschrift „Rente gut, alles gut“. Ein Journalist machte aus dem Sprichwort “Kleider machen Leute “ durch das Heranziehen eines Kommas und den Austausch eines Buchstabens die effektive Überschrift „Kleider machen, heute“, um auf das Problem des modernen Modeschaffens hinzuweisen.
«Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“. Mit nuklearen Problemen setzen sich zwei Karikaturen auseinander, wobei die eine das bekannteste Symbol des Atoms dazu benutzt, um auf das Desinteresse und die Unbesorgheit vieler Menschen gegenüber der Gefährlichkeit der Nuklearkraft hinzuweisen.
Das Motiv der drei Affen war der Blickfang auch eines Plakats, mit dem das Rote Kreuz um Unterstützung bat. Das Bild ist umgeben von der Schlagzeile „Die drei häufigsten Meinungen zum Thema Blutspende: „ und der mahnenden Frage» Und welcher Blutspende-Typ sind Sie?“
Zusammenfassung
Wir haben sehen, dass die für Schlagzeilen herangezogenen traditionellen wie innovativen Sprichwörter die Pressesprache emotionalisieren und dynamisieren, wobei sie zugleich Gedanken und Argumente volkssprachlich und allgemeinverständlich verbildlichen. Keineswegs sind Sprichwörter aus der heutigen Kommunikation in den Massenmedien wegzudenken, sie erleben gerade in der Presse und Werbung eine Blüte.
In den Sprichwörtern verbindet sich überlieferte Volksweisheit mit neuen Erkenntnissen und Hoffnungen. Das Sprichwort sagt in der Tat in wenigen Worten mehr als tausend Worte.
Список используемой литературы
Убунту: я существую, потому что мы существуем
Лупленый бочок
Солнечная система. Взгляд со стороны
Сочинение
Три орешка для Золушки