Данная работа была представлена на Всероссийский конкурс "Freunde der deutschen Sprache" в номинации "Meine Familie ist mein Schatz" и заняла призовое место. Роман Бауэр изучил древо своих предков, которое представил в своем сочинении-размышлении. Особое внимание уделено понятию "Родина".
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Ich bin Russlanddeutsche, ich lebe in Russland!
Ein Mensch ohne Verwandte ist wie ein Baum ohne Wurzeln.
(Volksgut)
Ich heiße Roman Bauer. Es ist mir ein Bedürfnis ihnen meine wundervolle Familie vorzustellen. (Ich habe den Stammbaum meiner Vorfahren erlernt.)
Die Vorfahren unserer Familie kamen nach Russland in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie kamen als Umsiedler aus der Umgebung Stuttgart in die Ukraine ins Gebiet Berdjansk und gründeten dort das Dorf Neu-Stuttgart mit circa 70 Höfen. Ihre Hauptbeschäftigung war die Landwirtschaft.
In der Familie Oppenlender Gottlieb Jakovlevitsch (geboren am 15.11.1879) und Oppenlender Luise Christianovna (geborene Buling am 17.06.1881) wuchsen 4 Söhne und 4 Töchter auf. Alle Familienmitglieder genossen Hochachtung unter den Dorfbewohnern.
Gottlieb war Vorsitzender der Kolchose “Roter Stern” und sein Sohn Ludwig war in den landwirtschaftlichen Beschaffungen tätig. 1937 wurde Ludwig allerdings verhaftet und wegen konterrevolutionärer Agitation verurteilt. 1938 wurde auch Gottlieb mit dem Sohn Christian verhaftet und wegen politischer Spionagetätigkeit ebenfalls verurteilt. Wie es erst in den 90er Jahren bekannt geworden ist, wurden sie 1938 erschossen und am 20.01.1960 postum aus Mangel des Tatbestandes rehabilitiert. Ihre letzte Ruhestätte ist leider bis heute unbekannt geblieben.
Lidia und Rudolf Bauer hatten vier Kinder: Jakob, Oswald, Lora und Ella. Rudolf ist bereits noch vor dem Kriegsausbruch im März 1941 verstorben. Am Kriegsbeginn 1941 wurde das ganze Dorfterritorium von deutschen Truppen besetzt. In dieser Zeit verunglückte auch Oswald, zerrissen von einer Granate. Er hatte diese Granate mit anderen Dorfjungen gefunden und vermutlich ihre Handhabung und Funktion geprüft.Während der Offensive der sowjetischen Truppen im September 1943 wurden alle Bewohner des Dorfs Neu-Stuttgart und der zwei benachbarten Dörfer (Rosenfeld und Hoffnungstal) mit der Eisenbahn nach Deutschland verschleppt. Sie kamen zuerst ins Lager Netzwald, danach kam die Familie von Lidia zu einem Gutsbauer in der Gegend Altburgund (Territorium von Polen), welcher seine eigene Wirtschaft hatte. Im Januar 1945 wurden sie ins Dorf Stichelschleuse versetzt, welches 80 km von Berlin entfernt war. Sie kamen zu Jakob Schweisiner. Die Jugendlichen, darunter auch die ältere Schwester Ella, wurden zur “Hitlerjugend” einbezogen. Die Verbindung zu Ella ging verloren.
Bei der Befreiung der Aufenthaltsgebiete der Familie durch die sowjetischen Truppen, haben alle Sowjetdeutschen die Möglichkeit bekommen, in die Sowjetunion zurückzukehren. Die Familien haben ohne lange Überlegungen von dieser Gelegenheit Gebrauch gemacht, weil dort ihre Heimat war, ihr Haus stand, ihre Verwandten lebten. Wiederum wurden sie mit der Eisenbahn nach Hause gefahren. Angekommen in die Sowjetunion wurden sie allerdings als “Volksfeinde” empfangen und statt nach Hause in die Forstwirtschaft ins Gebiet Wologda, Rayon Babuschkinski, Forstabteilung Obirkowo gebracht. Die Lebensbedingungen waren hier schrecklich, die Leute starben vor Hunger, Krankheiten und übermäßig schwerer Arbeit. Lidia hat hier ihre Mutter und die Schwester Elisaveta verloren. Ihr gelang es aber ihre eigenen Kinder - Jakob und Lora, sowie die Tochter von Elisaveta Nina zu retten, die nach dem Mutterverlust von Lidia erzogen wurde.
Mein Großvater war damals ungefähr 6 Jahre alt und erinnerte sich daran, was für ein großes Glück es war auf einem Müllhaufen irgendwelche Kartoffelschalen zu finden. In jener Zeit hatten sie nichts Leckeres und Süßeres gegessen. Die Schwester der Urgroßmutter von Lidia Ekaterina wurde aus Deutschland nach Kasachstan repatriiert und ließ in 1948 die ganze Familie der Urgroßmutter von Lidia ebenfalls nach Kasachstan in das Gebiet Zelinograd kommen.
In dieser Zeit gab es schon viel mehr Möglichkeiten über die verschollene Schwester des Großvaters zu erfahren. Eines Tages haben sie sich endlich getroffen. Hier im Dorf Perwomaika im Gebiet Zelinograd haben sie sich zum Wohnsitz niedergelassen und mein Großvater Jakob hat meine Großmutter Nina kennen gelernt. Sie haben meinen Vater Wolodja, meinen Onkel Jura und meine Tante Walja geboren. Ich habe drei Cousins: Oleg, Andrej und Michael. Zur Zeit leben sie alle in Deutschland in der Stadt Bremen.
Die Vorfahren nach der Großmutter stammen ursprünglich ebenfalls aus der Ukraine. In der Familie meines Ururgroßvaters Bitner Eduard Karlovitsch (1881-1933) und der Ururgroßmutter Bitner Eleonora Eduardovna (1889) wurden sechs Kinder geboren. Sie lebten im Gebiet Shitomir im Rayon Baranowski im Dorf Bubno. Sie hatten auch kein leichtes Schicksal. 1936 wurde ihre Familie (eigentlich nur die Mutter mit ihren sechs Kindern), wie auch viele andere deutsche Familien und nicht nur deutsche Familien (z.B. die Familie meines Urgroßvaters Anton Paschkowski, von der wir leider nichts wissen, außer, dass sie Polen waren und ebenfalls im Gebiet Shitomir, Rayon Baranowski, Dorf Dsikunka lebten) in die kasachische Steppe auf das Neuland ausgeführt. Man hat sie auf dem freien Feld ausgesetzt, wo nur ein eingegrabener Holzkeil mit der Aufschrift “Punkt 12” stand. Das war ihre Bleibe, in der sie zu leben und zu arbeiten hatten. Sie begannen Erdhütten zu graben und bemühten sich unter diesen Bedingungen zu überleben. Die Urgroßmutter Nadja und der Urgroßvater Anton (ihm zu Ehren wurde mein älterer Bruder Anton genannt) haben ihre Familie schon in Kasachstan gegründet. Drei Tage vor Beginn des Großen Vaterländischen Krieges, am 18.06.1941, wurde meine Großmutter Nina und 1946 ihr Bruder Leonid geboren. Es ist zu bestreiten, ob sie überhaupt überleben würden, wenn die Urgroßmutter nicht in der Mühle gearbeitet hätte. Ihr stand die Gelegenheit offen für ihre Kinder immer wieder ein bisschen Schrot mitzubringen. Anstelle des erwähnten Holzkeils entstand später das Dorf Perwomaika, in dem mein Vater das Licht der Welt erblickte. Die Dorfbevölkerung zählte fast 3 Tausend Einwohner, wobei die Mehrheit davon Deutsche waren.
Mein Papa Wladimir Bauer wurde nach dem Schulabschluss 1986 an der Hochschule für automatisierte Steuerungssysteme und Radioelektronik in Tomsk immatrikuliert. Hier hat er meine künftige Mutter Svetlana kennengelernt und noch auf der Studentenbank (1990) haben sie geheiratet, vollkommen gegenseitig ergänzend als Sternzeichen „Waage – Stier“, als zwei meisterhafte Computerfachleute und als zwei junge liebende Herzen. Nach Studiumende 1991 wurden sie in die Stadt Nowokusnezk zugewiesen und arbeiteten im Westsibirischen Metallurgiekombinat. Dort ist 1992 mein älterer Bruder Anton zur Welt gekommen. (Anton beendete 2009 mit der Goldmedaille das Mariinsker Gymnasium und ist jetzt Student der Tomsker Polytechnischen Universität) 1993 zog unsere Familie nach Mariinsk um und hier wurde dann ich geboren.
Jeder Mensch hat zwei Heimaten: eine kleine und eine große. Die kleine ist die Stadt, die Straße, das Haus, wo du geboren bist. Die große Heimat – das ist ein Staat, ein Land, dessen Bürger auch du bist. Und es gibt noch eine gemeinsame Heimat für alle Menschen – unseren Planeten Erde.
Es gibt auch einen Begriff „historische Heimat“, der auch den Staat bezeichnen kann, zu dessen Nation sich dieser oder jener Mensch von Geburt an bekennt, unabhängig von seinem Geburtsort (z.B. die Verbundenheit eines in Russland geborenen Deutschen zu Deutschland).
Was ist die Heimat? Wie ich es verstehe, wird dieses Wort von den Wörtern „родной“, „родня“ abgeleitet. Die Heimat ist also ein Heimatland, eine Stadt oder ein Dorf. Das ist jener Ort, wo du geboren und aufgewachsen bist. Das ist jener Ort, wo du deine Kindheit verbracht hast, wo deine Freunde sind. Meine kleine Heimat ist die Stadt Mariinsk des Kemerower Gebiets. (Die Stadt wurde zu Ehren der Kaiserin Maria, der Gattin des Zaren Alexander II. genannt. Maria Alexandrowna Romanowa ist eine gebürtige Deutsche, Prinzessin Maria von Darmstadt). Unsere Stadt ist zwar klein, doch es gibt hier Sehenswürdigkeiten, welche für mich wertvoll sind. Eine davon ist unsere Schule. Das Gebäude wurde vor 100 Jahren errichtet. In diesem Gebäude befand sich vor der Revolution das Frauengymnasium. Manchmal denke ich nach: „Interessant, was geschah in diesen Wänden vor 100 Jahren?“. Im Stadtgarten trainieren wir (laufen Schi), es scheint, dass du hier jedes Sträuchen, jeden Baum kennst. Ich glaube, wenn mein weiteres Leben mit einer anderen Stadt verbunden sein sollte, so bleibt das Empfinden dieser Heimatecke auf der Erde in meinem Gedächtnis und in meinem Herzen für immer erhalten. Es gibt bei uns ein Denkmal, das einzigartig ist. Das ist das Kartoffeldenkmal. Vor kurzem wurde in unserer Stadt ein Memorialkomplex zum Andenken an die Opfer der politischen Repressalien errichtet. Meine Verwandten väterlicherseits wurden ebenfalls repressiert.
Wenn ich weiter überlege, was für mich persönlich Heimat ist, komme ich auf den Gedanken, dass dieser Begriff irgendwie mit der Familie verbunden ist. In einer Familie gibt es verschiedene Generationen. Die Jüngeren können die Erfahrung der Älteren übernehmen und die Älteren können von den Jüngeren etwas dazu lernen, was die Lebenswahrnehmung anbetrifft. Unser großes Land möchte ich als eine große Familie sehen, wo es nur Verwandte gibt: Brüder und Schwestern, Eltern und Kinder, wo es keine Beleidigten, keine Unterdrückten gibt, wo keine Kinder hungern müssen und keine Bomben explodieren, wo alle den Idealen der Freiheit und der Demokratie folgen und das Wort „Gesetzwidrigkeit“ veralten würde.
Besonders heute muss unsere Gesellschaft ihren politischen Schwerpunkt auf die internationale Völkerbeziehungen setzen, da in allen Ecken und Enden unserer Heimat Menschen verschiedener Nationalitäten leben. Viel zu lange sind unsere Schicksale miteinander verflechtet und unser Blut ist vermischt. Will man wohl nicht ruhig durch die Straßen der Städte unseres riesigen Planeten mit dem Freund Hand in Hand gehen, sich auf die Sonne und den Regen freuen, keine Angst haben, in einem anderen Staat seine Muttersprache zu sprechen und im Meer der Menschengüte und der Liebe zu „baden“?
Die Heimat muss man lieben und beschützen, denn nur dank dem Patriotismusgefühl wird der Mensch zu einem Teil seines Volkes. Heutzutage ist der Heimatschutz genau solch eine heilige Pflicht für jeden Menschen wie auch früher. Jetzt sind unsere Feinde Terrorismus, Drogenmafia, unmoralische Politiker. In einer demokratischen Gesellschaft ist es schwer dagegen zu kämpfen, aber es ist wenigstens möglich.
Ich möchte allen Menschen in der Welt sagen: „Lebt in Frieden und in Harmonie!“.
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